Kreisamtsleiterin, die 24 deutsche Städte und Gemeinden in die Klimaneutralität führt, ist Finalistin für den EUSEW-Award 2023, den Europäischen Preis für nachhaltige Energie

Silke Wesselmann, die im Kreis Steinfurt (Deutschland) als erste Frau das Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit leitet, führt die Energiewende durch, indem sie globale Klimaziele in lokale Maßnahmen umsetzt

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Unter der Führung von Silke Wesselmann, die seit 2019 im Kreis Steinfurt als Leiterin des Amts für Klimaschutz und Nachhaltigkeit tätig ist, hat der Kreis einen 50 Punkte umfassenden ‚Masterplan Klimaschutz 2.0‘ beschlossen. In Zusammenarbeit mit der FH Münster – University of Applied Sciences haben Silke Wesselmann und ihr Team diesen Plan erarbeitet, um in 24 Städten und Gemeinden des Kreises Steinfurt in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität energiebezogene Maßnahmen zu ergreifen und somit nachhaltige Energieziele und Klimafragen gemeinsam anzugehen. Die Verbesserung der Energieeffizienz, die Integrierung erneuerbarer Energiequellen und die Förderung der Elektrifizierung spielen bei der Erreichung der Klimaziele eine wesentliche Rolle, da in Europa über 75% der Treibhausgase dem Energiesektor zuzurechnen sind.

Wir haben den Masterplan Klimaschutz 2.0 ganz im Sinne des Europäischen Grünen Deals und des im Übereinkommen von Paris verankerten 1,5°C-Ziels aufgestellt‘, erklärt Silke Wesselmann. ‚Wir setzen die globalen Ziele in lokale Ziele und anschließend in lokale Maßnahmen um.‘ 

Die ersten Maßnahmen des Plans wurden bereits erfolgreich durchgeführt. Die Gesamtausgaben für das 50-Punkte-Handlungsprogramm belaufen sich für den Haushalt 2022 auf rund 1,2 Millionen Euro.

Silke Wesselmann ist überzeugt, dass die erfolgreiche Erarbeitung des Klimaplans im Kreis Steinfurt der starken regionalen Zusammenarbeit zu verdanken ist.

‚Wir sind für unsere Bürgerbeteiligung bestens bekannt. Steinfurt ergreift bereits seit zwanzig Jahren Klimaschutzmaßnahmen, und viele Gemeinden, Städte und Politiker zeigen in dieser Hinsicht ein starkes Engagement.‘

Als Mitbegründerin und Geschäftsführerin von energieland2050 e.V., einem gemeinnützigen Klimaschutzverein, der vom Kreis Steinfurt unterstützt wird, bringt Silke Wesselmann Städte und Gemeinden, lokale Unternehmen, Wissenschaftler*innen und die Zivilgesellschaft zusammen, um bürgerschaftliches Engagement, regionale Wertschöpfung und öffentliche Debatten zum Thema Nachhaltigkeit zu fördern. Oftmals teilt sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen lokalen Verantwortungsträgern in Deutschland, um den Klimaschutz auf kommunaler Ebene zu stärken.

‚Der Schlüssel bei der Suche nach guten Lösungen für den Klimaschutz liegt in der Kommunikation und der Zusammenarbeit. Ich bin stolz, dass es der Kreisverwaltung gelungen ist, alle kreisangehörigen Gemeinden zusammenzubringen, um uns auf unserem Weg zur Erreichung unserer Klimaschutzziele zu unterstützen,‘ sagt Silke Wesselmann.

Neben ihren Pionierleistungen zur Förderung der Nachhaltigkeit drängt Silke Wesselmann in ihrem Arbeitsbereich auch auf Fortschritte bei der Geschlechtergleichstellung.

‚Silke ist nicht nur an unserem Arbeitsplatz eine Mentorin, sondern auch für andere, die sich beruflich mit dem Klimaschutz befassen. Sie setzt sich für eine Gleichstellung der Geschlechter ein, was in unserem Arbeitsbereich ganz besonders wichtig ist, da dieser noch immer von den Männern dominiert wird. Ein besonderes Anliegen besteht für sie darin, sicherzustellen, dass bei der Auswahl von Redner*innen für Veranstaltungen, Projektpartner*innen und Kandidat*innen für zu besetzende Stellen auch Frauen vertreten sind‘, erklärt ihre Kollegin Claudia Franca Machado, Leiterin für das Sachgebiet Klimaschutz im Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
‚Silke bringt ihren positiven Geist und ihre Begeisterung in jedes Projekt mit ein. Sie ist die erste Frau in dieser Rolle, was sehr wichtig ist. Da mehr als die Hälfte aller Mitglieder in ihrem Team Frauen sind, inspiriert sie alle auf fantastische Weise`, sagt Christof Wetter, Professor für Umwelttechnik an der Fachhochschule Münster.

Was Silke vor allem motiviert, ist ihre leidenschaftlicher Wille, etwas zu bewegen.

‚Ich fühle mich persönlich dafür verantwortlich, in meinem Kreis etwas für den Klimaschutz zu tun‘, sagt Silke. 

Lokale Maßnahmen wie die von Silke Wesselmann ins Leben gerufenen, unterstützen direkt den Europäischen Grünen Deal und den REPowerEU-Plan.

Silke Wesselmann ist eine der drei Finalistinnen, die für die Verleihung des Europäischen Preises für nachhaltige Energie 2023 in der Kategorie ‚Frauen im Energiebereich‘ ausgewählt wurden. Der Preis würdigt Frauen, die herausragende Aktivitäten leiten, welche, sollten sie andernorts übernommen werden, dazu beitragen, den Übergang zu einer sauberen Energie in Europa voranzubringen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Bemühungen, im Energiesektor die Gender-Mainstreaming-Agenda voranzutreiben und Gleichbehandlung und Chancengleichheit zu unterstützen. Bei den anderen beiden Finalistinnen handelt es sich um Anastasia-Maria Moschovi, und Agnieszka Spirydowicz.

Anastasia-Maria Moschovi stammt aus Griechenland, ist Werkstoffingenieurin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Energieinnovationen in ihr Heimatland zu bringen. Die Polin Agnieszka Spirydowicz trägt dazu bei, in einer von Kohle dominierten Region Polens Sonnen-, Wind- und Wasserstoffenergie einzuführen.

Mit den EUSEW-Awards werden die besten Projekte und Verantwortlichen im Bereich ‚saubere Energie‘ ausgezeichnet

Mit den EUSEW Awards werden herausragende Personen und Projekte für ihre Innovationsleistungen und Bemühungen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Förderung erneuerbarer Energiequellen gewürdigt. Die Preise werden in drei Kategorien verliehen: Innovation, lokale Energiemaßnahmen und Frauen im Energiebereich. Die Preisträger*innen werden bei der Verleihung der EUSEW Awards im Juni 2023 in Anwesenheit der EU-Kommissarin für Energie Kadri Simson und einer hochrangigen Jury angekündigt.

Die Preisträger*innen werden durch eine öffentliche Online-Abstimmung, die noch bis zum 11. Juni läuft, ermittelt. ​

EUSEW 2023 

Die Europäische Woche für nachhaltige Energie (EUSEW), das größte jährliche Event, das den erneuerbaren Energien und der effizienten Energienutzung in Europa gewidmet ist, findet dieses Jahr vom 20. bis 22. Juni unter dem Motto ‚Beschleunigung der sauberen Energiewende – hin zu niedrigeren Rechnungen und mehr Kompetenz‘ statt. Die Veranstaltung wird Tausende von Interessenvertreter*innen aus dem Bereich Nachhaltigkeit zusammenbringen, um sich mit Themen zu befassen, die einerseits mit dem Schutz der europäischen Verbraucher*innen vor Preisvolatilität und andererseits mit der Verbesserung ihrer Kompetenz, im aktuellen Energiekontext Energie zu produzieren und zu sparen, in Zusammenhang stehen.

Anmelden für eine Teilnahme vor Ort in Brüssel oder für eine Online-Teilnahme können Sie sich ab jetzt.

Für Anfragen, die Interviews mit den EUSEW Awards-Finalist*innen oder zusätzliche Medieninformationen betreffen, wenden Sie sich bitte an: ​ media@eusew.eu

 

 

 

 

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